Eckhard Schwarzenberger
Digitale Kunst & Fotografie
Studium an der Freien Kunstakademie Nürtingen bei Günther Reger, Harry Walter, Armin Bremicker
Diplomierter Kunsttherapeut
Kulturwissenschaftler; Initiator des Erinnerungsprojektes Topf & Söhne in Erfurt
Div. Veröffentlichungen zum Thema Kunst nach Auschwitz, Erinnerung an einem Täterort, Outsider-Kunst
Aufbau und Leitung eines Ateliers für Künstler*innen mit Assistenzbedarf
Kurator div. Ausstellungen
Freischaffender Künstler seit 1996
Am Beginn meiner künstlerischen Laufbahn standen die Beschäftigung mit Grafik und Malerei.
Später weckten andere Kunstformen mein Interesse. Ich begann mich mit Installation und Performance auseinanderzusetzen. Mich interessierten vor allem Fragen der Interaktion zwischen Kunst und Rezipienten und ich entwickelte Versuchsanordnungen, die Beteiligung, Selbstwirksamkeit und Kommunikation thematisierten. Die Unterscheidung und/oder die Trennung zwischen Kunst und Betrachter*innen, zwischen Werk und Leben waren Fragen für experimentelle Aktionen, Installationen und Performances.
Installationen & Performances
1994
Zeichensprache; Installation, Performances, Aktionskunst (Nürtingen, Pszczyna (Polen))
1994
Licht-Klang-Raum; Raum-, Klanginstallation (Nürtingen)
1996
Teleklang; Klanginstallation (Nürtingen)
1996
SPOTKANIE; Interdisziplinäres Kunstevent (Nürtingen)
1997
Zeig mir deine Schokoladenseite; Performance (Nürtingen, Reutlingen)
1999
Room No 1; Rauminstallation (Freiburg)
1999
Fluxusdesign; Objektkunst (Freiburg)
2002
Gedächtnislabor; Objektkunst (Berlin)
2015
Der Wal; Rauminstallation (Berlin)
2018
Vier Ecken - vier Perspektiven; Rauminstallation,Tapeart (Berlin)
2018
Nur ein Augenblick; Videoinstallation (Berlin)
2018
Antwort geben; Videoinstallation (Berlin)
In den letzten Jahren habe ich mich zunehmend digitalen Ausdrucksformen zugewendet. Die Digitale Fotografie war für mich der Einstieg in eine Auseinandersetzung mit dem was allgemein als Digitale Revolution bezeichnet wird. Pixel sind die Grundelemente heutiger Bildwelten, die unser aller Wirklichkeitsauffassung bestimmen. Digitale Bildwelten bieten ein weites Feld von Fragen nach Wahrhaftigkeit und Authentizität von Erfahrung, nach der Vergewisserung innerhalb von Referenzsystemen.
Innerhalb dieser doch eigentlich mathematisch exakten Bildwelten interessiert mich insbesondere gerade die Uneindeutigkeit, die Ambivalenz von Deutungsmustern, die Dichotomie zwischen Schärfe und Unschärfe von Elementen, Verwackelung und Bewegungsspuren, Überlagerungen, Schichtungen und Verfremdungen, Pseudoräumlichkeit, Effekte und randomisierte Operationen. Sie ermöglichen mir vorläufige Bildaussagen zu treffen und eine Ästhetik zu entwickeln, welche meinem Untersuchungsgegenstand am ehesten gerecht werden.
Aus diesen Untersuchungen entstand etwas, was ich als "Generative Fotomalerei" bezeichne. Bildinhalte erwachsen aus einen Stammbaum von Ahnen und Vorfahren, werden verschmolzen, entwickeln von Generation zu Generation Eigenständigkeit, die sich vollständig von ehemaligen Abbildern emanzipiert haben. Das Unkenntlichmachen von Vertrautem, das Verschwimmen und Verschmelzen ist wesentliches Ausdruckselement für Flüchtigkeit, subjektive Unspezifigkeit und den produktiven Charakter unserer Erinnerungen und Wahrnehmung sowie den dazugehörigen Mustern, welche unsere Welterfassung bestimmen.
In die andere Richtung führt die Untersuchung zu immer einfacheren, klareren Strukturen, Grundmustern ästhetischer Wahrnehmung. Dabei sind Linien, Flächen, Farben nicht Ergebnis von Abstrahierung.
Sie sind vielmehr Teil einer Analyse unserer Betrachtungsweise. Die Poesie des Pixels als eine Art Gottesteilchen einer virtuellen Weltanschauung, welche unsere Beziehung zu Natur und Wirklichkeit verändert.
Anders als Software Art oder konzeptionelle digitale Kunst interessiert mich die Rückbindung von Pixelart zu analogen raumbezogenen Präsentationsformen etwa dem Tafelbild, der Installation oder Skulptur, welches der digitalen Kunst eine haptische und sinnliche Wahrnehmungsebene zurück gibt und somit unserer geistigen Gestalt einen Übersetzungsvorschlag in unsere materielle Existenz unterbreitet. Ein anderer Weg ist die Bearbeitung von digitalen Bildern mit klassischen Methoden der Malerei.
Die digitale Revolution ist vor allem auch eine revolutionäre Umwälzung unseres Seins in der Welt und dessen Ästhetik. Nach Malerei und Bildhauerei, dann der Fotografie und dem Film verschiebt sie unsere existentielle Wirklichkeit in einem weiteren Sprung weg von der körperlichen Materialität hin ins rein Geistige.
Neben meiner Arbeit als Künstler engagiere ich mich als Kurator und Ausstellungsmacher, Kulturwissenschaftler, bin Kunsttherapeut, Liedermacher, geliebter und liebender Ehemann und last but not least vernarrtes Hundeherrchen.
Projekte
1997-2001
Initiative zur Errichtung eines Denk- und Erinnerungsortes Topf & Söhne (Erfurt)
2001
Unort Brache; Ausstellung (Erfurt, Jena, Worms, Frankfurt am Main)
2002
...und ab die Post!; Kunstfestival - Aktionsgalerie (Berlin)
2003
Lauschen im Schweigen; CD
2008
Entfaltung ins Leben; CD
2013
art+weise; Ausstellung (Berlin)
2014
Das Herz hat seine Gründe; CD
2016
Konzept und Aufbau eines kunsttherapeutischen Malateliers für Künstler*innen mit Assistensbedarf (Berlin)
2017
Herausspaziert im Rahmen des Unmöglichen; Ausstellung
(Berlin)
2018
Social Acceleration; Film-Soundtrack (Berlin)
2018
Erzähl mir mal was; Ausstellung, Rauminstallationen (Berlin)
2018
Erzähl mir mal was; Ausstellung, Rauminstallationen (Berlin)
Vorträge
1994
Kunsttherapie in der Forensischen Klinik (Straubing)
1996
Symmetrie - Asymmetrie (Nürtingen)
1999
Die Kunst der Erinnerung; Symposium (Erfurt)
2000
Was passiert mit der Brache von Topf & Söhne?; Vortragsreihe
(Erfurt)
2001
Erinnerung ist manchmal ein heißes Eisen!; Symposium (Erfurt)
2011
Singersongwriter: Auftritt als Gast bei TV Noir (Berlin)
2015
Gemeinschaftsbildung im Handlungsfeld von ehrenamtlichen Hospitzbegleiter*innen (Berlin)
2016
Vom Mut künstlerisch zu handeln (Berlin)
2017
Kunst in der Sozialpsychiatrie (Berlin)
Veröffentlichungen
1997
Broschüre TOPF & Söhne - Holocaust und Moderne (Stuttgart) , überarbeitete Neuauflage, (Erfurt 1999)
2001
Ausstellungskatalog: Unort Brache
2002
Buch (Hrsg. und Autor u.a.): Firma Topf & Söhne – Hersteller der Öfen für Auschwitz, Campus Verlag (Frankfurt am Main)
2004
Ausstellungskatalog: Die zivile Mittäterschaft, eine Leerstelle unserer Erinnerungskultur, in: Stets gern für sie beschäftigt!, ifa Galerie (Berlin)
2007
Webseite: Wie Gemeinschaft entsteht. (nicht mehr online)
2008
Audio CD: Entfaltung ins Leben, Lieder über das Leben
2009
Webseite: Was ist Kunsttherapie? (nicht mehr online)
2013
Ausstellungskatalog: art+weise, Bilder von Menschen mit besonderem Erleben (Berlin)
2017
Div. Texte über die Arbeit als Kunsttherapeut mit Künstler*innen mit seelischer Behinderung
Mehr Erfahren2018
Ausstellungskatalog, Erzähl mir mal was (Berlin)
2021
BoD Neuerscheinung und Wiederauflage: Buch (Hrsg. und Autor u.a.): Firma Topf & Söhne – Hersteller der Öfen für Auschwitz, Campus Verlag (Frankfurt am Main)